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Britische Armee

Manfred Huber, von Beruf Starreporter bei der in aller Welt bekannten Walkenrieder Post, hatte seinen Eltern, Eigentümer eines Bauernhofs in Tettenborn, am Wochenden bei der Ernte mitgeholfen und sich in dieser Herbstnacht fast zu Tode erschöpft früh zu Bett gelegt, wurde aber ein paar Stunden vor Mitternacht unsanft aus seinen Träumen gerissen, da er auf einmal durch lautes, seltsam artikuliertes Fluchen geweckt wurde. MilitärZuerst dachte er, seine großte Phantasie wolle ihm einen Streich spielen, aber dann wurde auch noch lärmendes Stöhnen hörbar. Mühsam richtete er sich auf, spürte entsetzlichen Muskelkater am ganzen Körper und schleppte sich zum einen Meter von ihm entfernten Fenster, was (mit Pausen) etwa eine Viertelstunde dauerte. Das Fenster ermöglichte ihm einen weitläufigen Ausblick auf den vom Mondlicht (es war gerade Vollmond) beschienenen Hof, wo er jetzt Zeuge eines der seltsamsten Schauspiele wurde, die er je gesehen hatte. Eine dunkle Gestalt mit Helm und Gewehr hatte mühevoll den Stacheldrahtzaun der Weide neben dem Bauernhof überwunden, worunter ihre Kleidung stark gelitten hatte. Nun stand sie auf dem Hof in einer Deckung und rief immer wieder "Where is the enemy? Where is the enemy? Where are you? I have lost you!". Manfred Huber wollte schon mehrmals eingreifen, doch er war einerseits nicht sicher, ob er es selbst tun oder die Polizei rufen sollte, andererseits war er viel zu fasziniert und neugierig, was als nächstes geschehen würde, also wartete er ab. Die Gestalt huschte immer wieder zwischen eine der Gerätschaften, die auf dem Hof standen (ein Heuwagen, ein Auto und eine rostige Mülltonne) hin und her, bis sie über die Tonne stolperte und hilfeschreiend zu Boden fiel. "Damned! My gun is damaged!" fluchte sie erneut, denn offensichtlich wollte sie einen Schuß auf den Baum in der Nähe abgeben, den sie für den Feind hielt, aber es tat sich nichts.Baumverhaftung Sie rappelte sich wieder auf, lief zu dem Baum hin und fragte ihn im vollem Ernst, ob er sich ergeben wolle. Da keine Antwort kam, versuchte die Gestalt, den imaginären Feind abzuführen, doch außer einem Ast, den sie für den Arm hielt und solange kräftig daran zerrte, bis er abbrach, brachte sie ihn kaum von der Stelle. Manfred Huber hatte sich inzwischen einen Feldstecher besorgt und erkannte nun in der Gestalt endlich einen wahrscheinlich britischen Soldaten, der sich verirrt haben mußte. In diesem Moment schlug die Kirchenturmuhr, und jetzt glaubte Huber seinen Augen kaum: Der Soldat salutierte auf das Signal hin und begann im Stechschritt zu exerzieren! Der Reporter rief ihn an, worauf der Soldat zusammenschreckte, seine Waffe fortwarf und rief: "Peace! Ich no Orientierung!". Manfred Huber machte ihm klar, daß er nichts zu befürchten hatte und rief dann die Bereitschaftspolizei, die den Soldaten wieder in die Kaserne zurückbrachte.

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