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Es wird brenzlig

Kurz vor dem Rancher und seiner Tochter hielten der Captain und sein Sergeant die Pferde an und stiegen ab. Jim ging auf Mr. Tower und Sarah, die sich inzwischen wieder aufgerichtet hatten, zu, während John sich die Pferde ansah.
„Das war knapp“, sagte Jim zu Sarah, „Um ein Haar lägen Sie jetzt mit dem Wagen da unten. Merken Sie sich eines, Miss Tower: Fahren sie nie allein mit einem Wagen und erst recht nicht mit einer so hohen Geschwindigkeit. Das hat nichts damit zu tun, dass Sie eine Frau sind, sondern allein aus Sicherheitsgründen, klar?“
Sie nickte verlegen.
„Ich danke Ihnen, und Ihnen auch, Sheriff. Ohne Sie wäre Sarah verloren gewesen“, entgegnete Mr. Tower. John war hinzugekommen.
„Keine Ursache“, gab er zurück, „Fest steht jedenfalls, dass die Pferde nicht von allein durchgegangen sind. Ich habe sie untersucht. Jemand hat die Schnalle am Kopfgeschirr zu eng gezogen. Jedes Mal, wenn Sie lenken wollten, Miss Tower, haben Sie dem Pferd damit nicht nur Schmerzen verursacht, sondern auch seinen Kopf heruntergezogen. Kein Wunder also, wenn es durchgedreht hat.“
„Ist es jetzt wieder in Ordnung?“ fragte Sarah, und der Captain nickte. Sie ging sofort zum vordersten Pferd und strich ihm zärtlich über den Kopf, praktisch als Entschuldigung. John und Jim beschlossen, sie dabei nicht zu stören.
„Dann nichts für ungut, Mr. Tower“ und schwang sich, wie der Sergeant, auf ein bereitgestelltes Pferd, „Schauen Sie Sie ab und zu mal nach Sarah und sorgen Sie dafür, dass sie so wenig wie möglich allein arbeitet.“
Der Rancher nickte. John und Jim verabschiedeten sich und ritten wieder zurück in Richtung Sheriffbüro.
„Wir müssen jetzt verdammt aufpassen, Jim“, meinte der Captain auf dem Weg dahin.
„Glaubst du, der Saboteur will uns aus dem Weg räumen?“ fragte der Sergeant.
„Genau. Wir stehen ihm im Weg und stören wahrscheinlich am meisten.“
Der Sergeant hatte verstanden. Unvorsichtigkeit durften sie sich nicht mehr leisten, aber wann können Sheriffs schon unvorsichtig sein? Sie gingen also ins Büro zurück.
John grübelte darüber nach, wer für das Attentat verantwortlcih sein könnte. Marc Pence alias Mr. Stevens nicht mehr, der war bereits gehängt und tot. Einer aus seiner Bande? Nein, die hatte sich aufgelöst. Irgendein Freund? Nein, warum sollte er umbringen wollen, was er liebt? Dann müsste er schon dumm sein. Also wer? Die Frage blieb nach wie vor offen. John hörte erst mit dem Nachdenken auf, als er Jim sagen hörte:
„John, es riecht hier irgendwie verbrannt, oder?“
Der Captain schnüffelte und nickte. Dann sahen er und der Sergeant, wie Qualm unter der Tür zum Gefängnis hervorquoll,
„Himmel, es brennt! Das Büro brennt!“ rief Jim. Er, der näher an der Tür war, riss sie auf. Sie sahen brennende Deckenbalken herunterstürzen. Dichter Qualm kam ihnen entgegen.
„Raus!“ rief John und wollte die Bürotür nach draußen öffnen, aber jemand hatte einen schweren Balken davor gelegt und einen anderen angelehnt, so dass sie blockiert war. Der Captain packte einen Stuhl. Er musste, wie der Sergeant, husten. Tränen kamen ihm in die Augen, und obwohl er das Fenster nur noch verschwommen sehen konnte, schleuderte er den Stuhl und traf es. Klirrend fielen die Glassplitter zu Boden. Er sprang hinaus, Jim folgte kurz danach. Jemand hatte sie ausräuchern und ersticken wollen. Aber wo war er? Sie schauten sich um. Plötzlich rief der Sergeant: „Da läuft einer!“

Jim und John auf Verfolgungsjagd

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