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Goldfieber

Das „Tal des Todes“ liegt in Kalifornien, 480 km entfernt von Virginia City, aber nur 50 km westlich der Stadt Beatty. Ein Ritt mit einem Pferd würde mehrere Tage dauern, deshalb nahmen der Captain und sein Sergeant den Zug. Als sie in Beatty angekommen waren, beschlossen sie, den Rest auf Pferden zurückzulegen. Vorher schauten sie aber beim Sheriff vorbei, stellten sich vor und fragten nach der Banditenbande. „Ja“, hatte der Sheriff geantwortet, „Marshal Thickhead hatte vor ein paar Tagen ein paar von diesen Typen aufgespürt, musste aber aufgeben, weil sie in der Überzahl waren. Und Sie, zwei Männer, wollen einer vierzigköpfigen Bande den Garaus machen?“ John hatte es bestätigt. Der Sheriff war sehr überrascht und wünschte beiden, als sie hinausgingen, viel Glück. So ritten sie zum Tal des Todes. Der Sheriff hatte John eine Karte mitgegeben. Als sie fast dort waren, sagte Jim zum Captain: „John, wir sollten hier absteigen!“ „Okay“, antwortete John. Dann schlichen er und der Sergeant weiter in das Innere des Tals.

Die Sonne hatte gerade ihren höchsten Stand erreicht und brannte gnadenlos auf Mensch und Vieh nieder, als John Jim das Zeichen zum Ducken gab, er musst etwas entdeckt haben. Sie schlichen weiter, dann konnte Jim etwas sehen. Es war ein grausiger Anblick: Etwa 30 bis 40 Männer lagen erschossen auf der Erde. „So, Jim“, sagte der Captain, „wir klettern jetzt langsam runter!“ Bald waren sie unten im Tal angelangt. „Ich fürchte, hier gibt es nichts mehr zu retten“, meinte John, nachdem er sich überall umgeschaut hatte. „Doch“ sagte Jim, „da hinten bewegt sich noch einer!“ Beide gingen auf den Verletzten zu. „Wasser, gebt mir Wasser!“ stammelte er. Sofort holte Jim seine Feldflasche. „Was ist hier passiert?“ fragte John. „Sind Sie Captain John Starky?“ „Ja, der bin ich“, antwortete John dem Verletzten. „Ich war es, der damals bei Ihnen eingebrochen hatte“, gestand der Bandit, „Jeff, unser Boss, wollte wissen, ob da was Verdächtiges wäre.“ „So, hier ist das Wasser“, sagte Jim und reichte es dem Verletzten. Der trank sofort, und nachdem er die Flasche abgesetzt hatte, fragte John weiter: „Und was ist hier passiert?“ „Jeff und fünf andere wollten das Gold nicht mit uns teilen“, antwortete der Bandit sichtlich angestrengt, „Sie lockten uns in einen Hinterhalt und haben geschossen, noch bevor wir reagieren konnten. Ich …“ Peng! „Ohhh“, sagte der Bandit leise, das waren seine letzten Worte. Jemand hatte ihn erschossen. „Hahaha“, hallte es durch das Tal. Hinter einer Talseite tauchten sechs Männer auf. „Henry, dieser Idiot, dachte, er könnte noch etwas ausplaudern. Los, Captain und Sergeant, werft die Waffen weg und hebt die Hände!“ rief ein maskierter Mann mit einer Narbe am Auge. Eine Schießerei wäre jetzt zu gefährlich und sinnlos gewesen, also warfen der Captain und sein Sergeant die Waffen weg und hoben die Hände. Langsam kamen die Banditen herunter. „Sind Sie dieser Jeff?“ fragte John den Mann, der vorhin gerufen hatte. „Ja, Captain, und nun schön auf die andere Seite, dort haben wir eine Überraschung für Sie vorbereitet!“ sagte der Maskierte mit eiskalter Miene. John und Jim mussten gehorchen, und bald waren sie auf der anderen Talseite angelangt. Dort wurden sie an einem Pfahl gefesselt. „So, jetzt werden sie nicht durch eine Kugel, sondern vor Hunger und Durst sterben, haha! Sam, Du bleibst hier und überwachst die beiden. Ich und die anderen werden inzwischen das Gold teilen. Viel Spaß beim Sterben, Captain, hahahaha!“ Der Bandit stieg mit seinen Kumpanen wieder hinunter ins Tal. Nach einer Weile rief Captain Starky seinem Bewacher zu: „He, Du da! Sag‘ Deinem Boss, dass ich ihm ein gutes Geschäft vorschlagen will.“ „Na gut, aber keine Tricks!“ sagte der Bewacher und stieg ab. Als er weg war, ließ John Luft aus seinen Lungen. So hatte er sich kurzerhand befreit. „Woher hast Du diesen Trick?“ fragte Jim. „Hat mir mal ein Indianer beigebracht“, antwortete John, während er den Sergeanten befreite. „So, Jim, jetzt lehnen wir uns wieder an den Pfahl und tun so, als wären wir noch gefesselt.“ Jim wunderte sich und wollte noch etwas fragen, aber er folgte John sofort, denn er wusste, dass sein Freund einen Plan hatte. Inzwischen kamen zwei Männer, mehr betrunken als nüchtern, und wankten auf sie zu. „Der Chef hat jetzt keine Zeit. Was für ein Geschäft ist das denn?“ fragte einer. „Los, Jim! Auf sie!“ befahl der Captain, und während er den einen Banditen mit einem Ast niederschlug, sagte er: „Kein Geschäft für Schlafmützen!“. Jim reagierte sofort und brachte den anderen Banditen ebenfalls mit einem Ast auf dem Kopf zu Boden. Die beiden Schurken stürzten rückwärts in das Tal. Kurz darauf konnte man zwei Schüsse und zwei Schreie hören, danach einen Kampf mit Fäusten und noch zwei weitere Schüsse. Nach einer Weile kam Jeff völlig betrunken die Talseite heraufgeklettert. „Hallo Ihr zwei“, stammelte er, „ich ... musste die anderen umlegen, sie ... wurden zu gierig! Könnt Ihr mir … helfen, das Gold … zu transportieren? Dann … lasse ich Euch vielleicht … laufen!“ „Okay“, sagte Jim, „wo ist denn das Gold?“ „Unten in … der Höhle“, antwortete der besoffene Bandit. „Wir holen es uns allein. Guten Nacht“, sagte John und gab dem Banditen eins mit dem Ast auf den Schädel. So bekam das Gold wieder Mr. Carson, und wie immer hatten Jim und John auf eine Belohnung verzichtet, denn die hatten sie schon von ihren Frauen bekommen: Einen Kuss!

Küsse

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