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Ein katastrophales Fest

An diesem Abend war Captain John Starky schlecht gelaunt. Schließlich standen er und Petra vor dem Haus und machten sich auf den Weg. „Muss es wirklich bei Stevensens sein?“ fragte John knurrig. „Ja“, antwortete Petra, „aber vielleicht dauert es auch gar nicht lange.“ „Ich wünschte, ich hätte es schon hinter mir“, meinte John. Als sie die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten, trafen sie Jim und seine Frau Diana. „Nanu … seid Ihr auch bei Stevensens eingeladen?“ fragte John verwundert. „Ja, leider“, antwortete Jim. „Warum?“ wollte Petra wissen. „Weil Mrs. Stevensen immer jeden Mann umarmen und küssen will, obwohl sie so dick und hässlich ist. Ich kann das nicht ausstehen“, antwortete Jim. „Dann sind wir ja Leidensgenossen, Jim!“ stellte John fest. Inzwischen waren sie beim Haus der Stevensens angekommen. „Also, dann mal los,“ seufzte Jim und ging mit seiner Frau hinein, John und Petra folgten ihnen.

Ah, da sind sie ja endlich!“, rief Mrs. Stevensen, die mal wieder viel zu viel Schmuck trug und dazu noch reichlich Schminke im Gesicht hatte. Sie eilte auf sie zu und begrüßte sie mit einem Haufen Komplimenten und noch längeren Erklärungen über alles Mögliche, sie hörte sogar gar nicht mehr auf zu schwatzen. Nicht umsonst hatte sie in der gesamten Stadt den Spitznamen „Klatschtante vom Dienst“ bekommen. Als John das unwichtige Gequassel nicht mehr ertragen konnte, sagte er: „Mrs. Stevensen, da sind noch andere Gäste. Können wir uns jetzt zu ihnen setzen?“ „Aber ja doch, lieber Herr Starky“, antwortete Mrs. Stevensen, „wie unhöflich von mir!“ Sie zeigte ihnen ihre Stühle an einem Bankett und eilte dann zu den anderen Gästen. Es waren sehr viele Gäste gekommen, der Raum war ganz schön voll.

Bald, genauer gesagt eine Stunde später, saßen alle Gäste endlich auf ihren Plätzen. Diana, Petra, Jim und John war schon der Appetit vergangen, und das nicht nur, weil die Luft und der Kuchen so schlecht waren, sondern weil Mrs. Stevensen ihnen genau gegenüber saß und sie nicht in Ruhe lassen wollte. John seufzte tief und rückte sich seine Kravatte zurecht. „Ich hasse es, so gut angezogen zu sein“, dachte er. „Ist Ihnen nicht gut?“ fragte Mrs. Stevensen. „Äh, nein“, antwortete John. „Warten Sie einen Augenblick“, meinte Mrs. Stevensen, stand auf, ging zu ihm hin, zog an seiner Kravatte und gab ihm einen dicken Kuss. Nun hatte der Captain einen dicken Knutschfleck im Gesicht. John war zuerst schockiert, dann packte ihn die Wut. Er stand auf und rief: „Hier ist mein Dank, Mrs. Stevensen!“. Er nahm ein Stück Kuchen und warf es der überraschten Mrs. Stevensen mitten ins Gesicht. Nun wurde Mrs. Stevensen wütend und wollte ebenfalls ein Stück Kuchen auf John werfen, aber der duckte sich rasch. So traf das Kuchenstück den Bankier von Virginia City. Der warf es zurück, und bald darauf war der ganze Saal mit einer Kuchenschlacht beschäftigt. John, Jim und deren Frauen gingen in Deckung und krochen zum Ausgang. Doch bevor John das Haus verließ, konnte er noch ganz deutlich Mr. Stevensen fluchen hören: „Mist, alles geht schief! Erst der Überfall auf die Goldmine und nun auch noch dieses Fest!“

Die Kuchenschlacht

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