Die Jagd auf den Verbrecher
Colonel Crook begriff einen Moment lang gar nichts, doch dann wurde ihm klar, dass er seinen größten Feind vor sich hatte und fliehen musste. Also rannte er weg, allerdings schoss er dabei wild um sich. John konnte zwar verhindern, dass Colonel Crook ihn traf, aber nicht, dass eine seiner Kugeln sein Pferd in einem Bein traf. Jim hätte ihm sein Pferd gern gegeben, aber das hätte ihn zu viel Zeit gekostet, und man konnte dem Gegner keine Chance zusätzlich zur Flucht lassen. Also sprang John gerade noch rechtzeitig von dem herabstürzenden Pferd ab und nahm die Verfolgung zu Fuß auf. Crook lief genau in Richtung Dynamitschuppen. Dieser war etwa einen Kilometer entfernt, außerdem musste man eine Felswand hochklettern, und das verzögerte die ganze Sache wesentlich. Als Crook sah, dass John ihm folgte, nahm er wieder seinen Colt und schoss erneut auf ihn. John zielte zwar genau, doch musste er dauernd den Kugeln seines Gegners ausweichen, und unter diesen Umständen war ein Treffer reine Glückssache.
Jim war John zu Fuß gefolgt. Er zog dabei sein Pferd mit sich. Das konnte man gebrauchen, wenn Colonel Crook zur Felswand flüchtete. Natürlich war es klar, dass es auch mit einem Pferd länger dauerte, eine Feldwand zu überwinden. Jim war nicht mal sicher, ob sein Pferd es überhaupt schaffen würde, weil die Wand ziemlich hoch war. Aber er wollte es unbedingt versuchen, um Colonel Crook so schnell wie möglich den Weg abzuschneiden.
Crook verbarrikadierte sich immer hinter einem Felsen, zum einen, um einen Treffer zu verhindern, zum anderen, weil er immer wieder nachladen musste. Nun ging es die Felswand hoch. Jim, der gerade noch mit geschossen hatte, winkte John zu, dass er sich verabschieden musste, weil sein Pferd die Felswand nicht schaffen würde und er eine bessere Stelle finden musste. John verstand und schon war Jim verschwunden. Der Hick-Hack mit Colonel Crook ging weiter. Er schien nun eine Kugel abbekommen zu haben, denn John konnte entdecken, dass sich der Colonel ab und zu die Hand an die Schulter legte. Das Fehlen von Jim war für John eine große Beeinträchtigung der Gewinnchancen. Immer wieder hallten Coltschüsse zurück, und ein paar Mal hatte John auch schon gerufen: „He, Crook, du verdammter Hund, gib endlich auf!“ Aber dieser verrückte Kerl wollte einfach nicht und hatte zurückgerufen: „Du verdammtes Captain-Schwein, so lange du mich nicht hast, werde ich nie aufgeben!“. Nun war die Felswand geschafft, aber dafür lagen noch 800 Meter Steppe vor den Männern, und Crook hatte es besser, weil er letzte Nacht gut geschlafen hatte, während John mehr als sonst daneben schoss.
Dieses verzweifelte Rennen endete erst, als John einfach nicht mehr konnte und zusammenbrach. Seine körperlichen Kräfte waren einfach am Ende. Colonel Crook rannte stolpernd weiter, ließ ein hämisches Gelächter los und war dann verschwunden.
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