Die erste Auseinandersetzung
John ließ die beiden verfeindeten Raufbolde am nächsten Morgen wieder frei, obwohl ihm dabei nicht wohl zumute war und er noch nicht ahnen konnte, dass das ungeahnte Folgen haben würde, obwohl er und Jim alles taten, um ein Unglück zu verhindern.
Rob und Ed, wie sie sich gegenseitig nannten, hatten sich eine List ausgedacht, wie ihnen die Sheriffs zunächst keine Schwierigkeiten machen könnten und bereiteten sich darauf vor. Von alledem konnten John und Jim aber nichts ahnen. Sie hatten gerade zu Hause Mittag gegessen und ritten wieder zum Büro zurück, als Jim plötzlich sagte: "John, da kommt wer!"
John sah zum Horizont und bemerkte wie Jim eine kleine Staubwolke, sie rasch größer wurde.
"Tatsächlich", sagte er nach einer Weile, "der scheint es aber eilig zu haben."
"Sollten wir ihm nicht entgegen reiten?"
"Auf der Stelle!" rief John und gab seinem Pferd die Sporen. Jim folgte und hatte ihn bald wieder eingeholt. Der ferne Reiter entpuppte sich schließlich als der reiche Rancher Abraham Tower.
"Sheriff! Ich suche Sie schon!" rief er ihnen schon von weitem entgegen.
"Was ist denn passiert?" fragte John, als sie sich gegenüber standen.
"Draußen, in der Nähe meiner Ranch, beschießen sich zwei Vollidioten. Wenn ich meine Leute hätte, wäre das kein Problem, aber sie sind gerade ausgeritten."
"Ist Ihre Tochter Sarah gerade bei Ihnen?" fragte Jim.
"Ja, ja … aber warum?"
"Weil wir wissen, wer die Vollidioten sind", antwortete er. "Los, John!"
Sie ritten im wilden Galopp zurück zur Ranch.
Es knallte bereits laut, als sie angekommen waren. Dann sahen sie es: Rob und Ed hatten zwei Waren gegenüber auf die Weide gefahren und beschossen sich nun gegenseitig.
"Gott sei Dank ist das Vieh weg", sagte der Rancher, "sonst gäbe es eine katastrophale Stampede!"
Wieder gab es einen lauten Knall.
"Das hört sich aber gar nicht nach einem Revolverschuss an", rief John.
"Nein", rief der Rancher zurück, "sie bewerfen sich wahrscheinlich mit Dynamitstangen. Achtung, da kommt wieder eine!"
Doch es war schon zu spät. Die Stange ging nahe Johns Pferd nieder. Als sie explodierte, scheute es und versuchte, ihn abzuwerfen. Der Captain hatte Mühe, im Sattel zu bleiben, konnte sich aber dann doch nicht mehr halten und fiel und den Staub. Jim, der nicht weit neben ihm gestanden hatte, sprang sofort von seinem Pferd und half ihm aufstehen.
"Das war kein Zufall", schrie John wütend, "Komm, Jim!"
Der Captain näherte sich der Weide so nahe wie möglich und ballerte mit Jim so lange gleichzeitig in die Luft, bis die Duellanten für eine Weile innehielten.
"Achtung", schrie er, so laut er konnte, "hier spricht der Sheriff! Wenn ihr nicht sofort aufhört, hole ich Verstärkung! Legt sofort die Waffen nieder und kommt langsam hierher."
Wider Erwarten kamen die beiden mit erhobenen Händen aus ihrer Deckung hervor und auf ihn zu. Das machte John misstrauisch, aber er unternahm vorerst nichts.
Währenddessen war Sarah Tower aus dem Haus gekommen und stand nun vor dem Eingangstor.
"Jim", sagte der Captain, "Sperre die beiden ein. Ich habe noch eine kleine Erledigung zu machen."
"Halt!" rief Rob. John fühlte eine Pistole im Rücken. Auch Jim schien entmachtet zu sein, wie John in einem Augenwinkel sah. Er nahm erst langsam die Arme hoch, dann machte er blitzartig eine Faust, fuhr herum und schmetterte sie Rob ins Gesicht. Der fiel um, während Ed schoss. Der Captain zog seinen Colt und schoss auf Ed. Jim und Ed fielen daraufhin auf die Erde.
Der Rancher kam angelaufen, aber es war schon zu spät. "Er hat Jim angeschossen," sagte John im todernsten Ton. "Verflucht, und alles wegen dieser Liebesaffäre!"
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