Liederwettbewerb

Ein interessanter Wettbewerb wurde diesen Monat in Ellrich von einem Gesangverein namens "Ellricher singende Elstern" veranstaltet, es handelt sich um einen Gesangswettbewerb, an dem jeder Bürger teilnehmen kann, der sich des Singens mächtig fühlt. Zum Erstaunen der Veranstalter hatten sich mehr Teilnehmer gemeldet, als es Plätze zu verteilen gab, und so mußte das Los entscheiden. Zum Schluß waren folgende 3 Teilnehmer übriggeblieben: Jens-Rüdiger Faule aus Bad Sachsa, Frank Flohberg aus Ellrich und ein gewisster Ernst MörsichErnst Mörsich aus Dresden. An einem Sonntag um ca. 10 Uhr hatte sich nun eine größere Menschenmenge in Ellrich versammelt. Der Vorsitzende des Ellricher Gesangvereins begrüßte die Zuschauer und erklärte, daß sich die Teilnehmer kurz selbst vorstellen und danach ihr Lied vortragen sollten. Manfred Huber, unser Starreporter, war natürlich dabei und bekam alles genau mit. Zuerst kam Herr Faule auf die Bühne und erklärte, daß er Zivi sei. Wie wichtig dieser Hinweis war, stellte sich heraus, als er sein Lied vortrug, es ging etwa so: "Jetzt sind wir mal dran, lasst die Zivis 'ran. Zivi her, Zivi her, ohne uns geht gar nichts mehr!". Diese Selbstschätzung rief unter den Zuschauern allerdings eine heftige Diskussion aus, wie wichtig die Zivis denn nun wirklich seien, so daß keiner mehr auf das Lied achtete, was dazu führte, daß Jens-Rüdiger, nachdem er geendet hatte, vergeblich auf Applaus wartete, da um ihn herum nur noch wild gestikuliert und debattiert wurde. So mußte die Jury die Leute mit dem Schlag eines Hammers, dessen Stiel dabei in die Brüche ging, wieder zur Besinnung bringen. Frank Flohberg trat nun vor und sagte, er selbst sei für's Moderne und habe sich deshalb "Frankie goes to Berlin-Kudamm" genannt. Sogleich fing er an zu singen: "My baybe, my baybe, yeah yeah!". Dann sang er die zweite Strophe: "My baybe, my baybe, yeah yeah!". Weitere 25 Strophen gleichen Typs folgten, und als er zuende gesungen hatte, konnte man aus den Zuschauerreihen hier und dort lautes Schnarchen hören. Verärgert trat Herr Flohberg ab und ließ Ernst Mörsich auf die Bühne. Herr Mörsich erklärte nun, daß er den Trabant für den besten Wagen der Welt hielt und wie er ihn "augetunt" hätte. Als sein Vortrag schon länger als eine halbe Stunde dauerte, wurde ihm vonStimmgabel der Jury gesagt, daß er endlich anfangen sollte, was er dann auch tat: "Oh Trabi, wir sind ja so froh, daß wir dich haben, immer wollen wir uns an dir erlaben, oh Trabi!!!". Dies rief jedoch den Unmut der in Ellrich anwesenden Manta-Fahrer hervor, die schließlich ihre Fuchsschwänze, Sonnenbrillen und anderes in seine Richtung schleuderten. Eilig beschloß die Jury, daß alle drei Kandidaten gewonnen hatten und gab ihnen die Preise: Für jeden eine Stimmgabel "Made in Wladiwostock".